Studie: Neubau Schulzentrum Bad Endorf

28 Juni 2019
Neubau Schulzentrum Bad Endorf

Neubau Schulzentrum Bad Endorf – Bei der Bürgerwerkstatt am 24. Juni informierte die Gemeinde über den Schulstandort und die Dorfentwicklung.

Schulzentrum – „Bad Endorf hat im Moment eine Jahrhundertchance. Jetzt können die Weichen gestellt werden für eine Zukunft mit
einer attraktiven, lebenswerten Ortsmitte.Ergänzt durch neuen Wohnraum, der für Normalverdiener zu finanzieren ist.“ Sagt der
Stadtplaner. Eine Schule stört da nur. Die will aber eine Bürgerinitiative.

Bad Endorf – Bürgerwerkstatt zum Schulstandort – dass diese Veranstaltung rund drei Wochen vor dem Bürgerentscheid gut besucht sein würde,
stand zu vermuten. Dass Stadtplaner Professor Martin Schirmer, Berater der Marktgemeinde beim ISEK-Verfahren, so eindringlich für eine neue
Schullandschaft auf dem Gelände der jetzigen Mittelschule warb, kam ebenfalls nicht überraschend.

Boulevard braucht Gewerbe, Gewerbe braucht Parkplätze

Seine Überlegung ist einfach: Das Ziel, die Bahnhofstraße von einer reinen Durchgangsschleuse zu einem lebendigen Marktboulevard werden zu
lassen, braucht Platz, der nur über eine Reduzierung der Parkplätze zu gewinnen ist. Parkplätze aber sind für die Gewerbetreibenden und die Gas-
tronomie entlang der Straße wichtig, und das Gewerbe selbst ist eine wesentliche Voraussetzung für die gewünschte Belebung der Straße.

Tiefgarage unter dem Bauernmarkt

Folglich müssen die Parkplätze an anderer Stelle geschaffen werden, was zentrumsnah nur über eine Tiefgarage erfolgen kann, die unter dem Areal
liegt, auf dem derzeit der Bauernmarkt angesiedelt ist. Auf dem Areal selbst wäre Platz für eine Wohnbebauung in moderater, dem Umfeld ange-
passter Dichte und Höhe, die dennoch 45 neue Wohneinheiten ermöglichen könnte. Die würden erschwinglichen Wohnraum bieten, der in der
Marktgemeinde dringend benötigt wird.

Grundschule kippte konzept

Schirmers Folgerung: Das Bauernmarktareal steht für einen Neubau der Grundschule nicht zur Verfügung, wenn nicht das ganze Entwicklungs-
konzept gekippt werden soll. Da, wie alle Untersuchungen ergeben hätten, im Ortskern kein anderer tauglicher Standort vorhanden sei, bleibe
nur ihre Verlagerung auf das Gelände der jetzigen Mittelschule. Eine Sichtweise, die auch vom Gemeinderat einstimmig geteilt wird.

Bürgerinitiative sieht alles offen

Anders sehen das die Vertreter der Bürgerinitiative, die das Bürgerbegehren zum Schulstandort auf den Weg gebracht hatte, und die ebenfalls zu
der Bürgerwerkstatt geladen waren. Für sie ist in der Frage noch alles offen, denn bislang seien alle möglichen Varianten für einen Schulstandort
in der Ortsmitte noch gar nicht durchgespielt. Und auch bei der Ortsentwicklung selbst seien noch Fragezeichen vorhanden, denn, so meinte Robert
Staber von der Initiative: „Wohnen schafft kein Zentrum“. Davon abgesehen wäre nach Ansicht der Bürgerinitiative auch ein Neubau der Schule
auf dem Grundstück, auf dem sie jetzt steht, durchaus denkbar. Hierfür skizzierte Staber bei der Veranstaltung, wie eine Verwirklichung aussehen
könnte.

Argumente auf zwei Ebenen

Allerdings zeigte sich dabei, dass hier die Argumente gewissermaßen auf zwei Ebenen ausgetauscht wurden: Da ist zum einen die Vorplanung
der Schullandschaft, die so detailliert ausgeführt ist, dass auf ihrer Basis von der Regierung bereits Fördermittel in Höhe von 14 Millionen Euro
genehmigt wurden. Den Vorschlag der Bürgerinitiative wollte Staber aber ausdrücklich nicht als ausgearbeitetes Konzept verstanden wissen,
sondern eher als Ideenskizze, was machbar wäre, wenn man nur wollte.

Neubau Schulzentrum Bad Endorf

Neubau Schulzentrum Bad Endorf – Direkter Vergleich: Beide Schulstandorte Seite an Seite, das erleichterte die Diskussion

Entwürfe der Bürgerinitiative ohne Maß

Das Problem dabei für die Gäste der Veranstaltung: Obwohl auch der Vorschlag der Bürgerinitiative mit Grundrissen aufwartete, die zeigen sollten,
dass auf dem Geländer der jetzigen Grundschule sowohl die neue Schule als auch Hort und auch noch eine Turnhalle unterzubringen seien, war
diese Entwurfsidee mit der ausgearbeiteten Planung der Schullandschaft in keiner Weise vergleichbar.

Ideenskizze scheitert an Brandschutz

Sabine Ziegler von der Planungsgruppe Strasser, die auf der Veranstaltung den Planungsstand der Schullandschaft noch einmal kurz vorgestellt
hatte, bemängelte in einem Nachgespräch vor allem das Fehlen jeglicher Maßangaben. So sei nicht zu erkennen gewesen, ob alle Räumlichkeiten
tatsächlich die vorgeschriebenen Mindestgrößen aufwiesen, Gleiches gelte für die einzuhaltenden Abstandsflächen des Gebäudes. Was für den
Fachmann aber schon auf den ersten Blick deutlich geworden sei, sei die Tatsache, dass die Ideenskizze so schon aus Brandschutzgründen nicht
verwirklicht werden könnte, auch fehle ein zweites, zwingend vorgeschriebenes Treppenhaus.

Lageplan

Lageplan

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