Bebauungsplan »Theresienstraße« war Thema
10 April 2017
Siegsdorf – Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes »Theresienstraße« zur Ansiedlung von Wohnbebauung auf dem bisherigen Gelände einer Möbelschreinerei, dem Bau einer Fahrzeughalle im Gewerbegebiet »Gastager Feld« und einem Freistellungsantrag für eine Geländeauffüllung im Baugebiet »Augraben« hatte sich der Siegsdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auseinanderzusetzen.
Die Schreinerei Feil will ihren Betrieb von der Theresienstraße ins Gewerbegebiet »Gastager Feld« aussiedeln, wobei zur Finanzierung auf dem frei werdenden Gelände eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen ist. Zum ersten Planentwurf für den dafür notwendigen Bebauungsplan »Theresienstraße« waren bereits die Fachbehörden beteiligt worden, deren Stellungnahmen behandelt wurden. Bedenken und Anregungen der Nachbarn stehen auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung.
Andreas Jurina als verantwortlicher Mitarbeiter der Planungsgruppe Straßer GmbH ging auf die Haupteinwürfe der Behörden zu geplanten Gebäudehöhen von bis zu 10,50 Meter seitliche Wandhöhe ein. Er präsentierte auch bereits eine mit dem Bauausschuss vorbereitete moderatere Version.
Das mitten im Ortskern gelegene Areal wird durch die Auslagerung des Betriebes und die Umwandlung in ein Wohngebiet nach Ansicht der Gemeinde auch für die umliegende Bebauung eine erhebliche Aufwertung nach sich ziehen. Man ist deshalb der Auffassung, dass es ortsplanerisch durchaus vertretbar wäre, bei zwei Gebäuden den »Rahmen der Umgebung« zu verlassen und damit auch die Dachgeschosse als vollwertigen Wohnraum zu nutzen.
Nach nochmaliger Prüfung einigte man sich auf eine seitliche Wandhöhe von 9,50 Meter bei zwei der geplanten Gebäude, die immer noch eine sinnvolle Nutzung des obersten Geschosses ermögliche, wenn auch in geringerem Umfang. Die restlichen Gebäude orientieren sich ohnehin an der Umgebung zwischen Weißer Traun und Theresien- sowie Marienstraße.
Hinweise zum Hochwasserschutz, der »Binnenentwässerung« und dem Grundwasserverhalten werden bereits von einer Fachfirma untersucht und werden nach Fertigstellung der Lösungsvorschläge ebenso weitergeleitet und öffentlich diskutiert wie die Lösungsvorschläge der artenschutzrechtlichen Untersuchung.
Die Firma Rigra aus Siegsdorf hat bereits einen genehmigten Vorbescheid zum Neubau einer Fahrzeug-Unterstellhalle mit 20 mal 30 Meter im Gewerbegebiet »Gastager Feld«, für den einige Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes in Aussicht gestellt worden waren.
Der 1,80 Meter hohe Metallzaun, die Asphaltierung der Hoffläche und die fehlende Baumpflanzung auf dem Grundstück wurden nun nach Vorlage des Freiflächenplans einstimmig genehmigt.
Die Firma Max Aicher aus Freilassing beantragte für die Auffüllung einer Geländemulde im Baugebiet »Augraben« eine Genehmigungsfreistellung. Die Auffüllung im Bereich der Zufahrt und des Wendehammers nördlich des jetzigen Zentralgebäudes mit rund 29 000 Kubikmetern ist im Zuge der Erschließung des Baugebiets geplant und betrifft ausschließlich Grundstücke der Firma Aicher. Der Einbau soll lagenweise mit geeignetem, standfesten Material erfolgen und wird auch geologisch begleitet.
Da ein solches Vorhaben den Vorgaben des Bebauungsplans entspricht und keine gemeindlichen Grundstücke betroffen sind, wurde das Freistellungsverfahren nach einigen Fragen zur praktischen Umsetzung, die aber nicht in der Zuständigkeit der Gemeinde liegen, einstimmig freigestellt. FK
Quelle: Traunsteiner Tagblatt