Architektur: Einweihung Erweiterung Rathaus Tuntenhausen
24 Juli 2019
Haupteingang Rathaus Tuntenhausen
Aufgabenstellung, Standort, Konzept
Situation
Das Rathaus in Tuntenhausen war aufgrund akutem Platzmangels erweiterungsbedürftig. In einer Machbarkeitsstudie wurden durch mehrere Büros
Lösungsvorschläge auf Grundlageeines durch die Gemeinde zur Verfügung gestellten Raumprogramms ausgearbeitet. Der Gemeinderat entschied
sich in der Folge für den nun umgesetzten Lösungsvorschlag. Von Beginn an legte die Gemeinde großen Wert auf Funktionalität und Barrierfreiheit.
Grundlegende Ziele des Entwurfes
•Barrierefreiheit
•spätere Erweiterungsmöglichkeit (auch Bereich Bauhof) bereits bedenken
•einfache, dem Bestand in Dimension untergeordnete Geometrie
•weitestgehende Belassung des Bestandes
•funktionale Übersichtlichkeit / Foyer, Transparenz
•Wirtschaftlichkeit
Städtebau
Grundsätzlich lässt die Lage desbestehenden Rathauses städtebaulich mehrere Standorte für die Erweiterung zu. Man entschied sich – rein funk-
tional für einen im Osten des bestehenden Rathauses angelagerten Erweiterungsbau. Die Firstausrichtung und Gebäudesilhouette orientieren sich
am Bestandsbaukörper.
Lageplan Konzept
Grundriss / Nutzungen
Der neue lichtdurchflutete Zwischenbau beherbergt jetzt neben dem zentralenTreppenhaus erstmals auch einen Aufzug. Dieser sorgt dafür, dass
nun ausnahmslos alle Räume im Bestand wie auch im Erweiterungsbau barrierefrei zu erreichen sind. Im oberen Geschoss des Neubaus bezog
die gesamte Bauabteilung ihre neuen Räume. Um die Wege in der Abteilung kurz zu halten, sind alle Büros durch Zwischentüren miteinander
verbunden. Ebenfalls im Neubau findet sich das Einwohnermeldeamt. Es ist dort im Erdgeschoss für die Bürgerauf kurzem Wege erreichbar. Für
kleinere standesamtliche Trauungen steht künftig im neuen Gebäude (im Erdgeschoss) wieder ein Trauzimmer zur Verfügung (bis 22 Personen).
Größere standesamtliche Trauungen werden auch zukünftig im Sitzungssaal durchgeführt. Im Keller des Gebäudes finden sich Stauräume für
die Registratur und ein großzügig konzipierter Sozialraum mit integrierter Küche. Im bestehenden Rathaus verblieben dagegen das Hauptamt
mit dem Bürgermeister, dem Vorzimmer und dem Standesamt in ihren bisherigen Räumen im Erdgeschoss. Die Finanzverwaltungmit Kämmerer,
Kasse und Steueramt wirdauch künftig in den Räumen im Obergeschoss zu finden sein.
Auch der Umweltschutzgedanke fand bei dem Projek tEinfluss: Mit dem Neubau wurden auch im Bestand Umbauarbeiten vorgenommen und eine
Renovierung der Heizung durch geführt. Zukünftig wird das neue Rathaus mittels einer Luft-Wärmepumpemit Unterstützung durch eine Gas-
thermebeheizt. Auf dem Dach des Neubaus ist eine Photovoltaikanlage für den Betrieb der Wärmepumpe installiert. Das neue Gebäude erhält zu-
dem eine Lüftungsanlage, um der, den aktuellen Standards entsprechenden luftdichten Bauweise gerecht zuwerden und Heizkosten zu sparen.
Erdgeschoss Erweiterung mit Bestand
Äußere Gestaltung
Bei der Gestaltung der Ansichten des Gebäudeswurde auf eine ruhige, klar strukturierte Fassadengestalt Wert gelegt, welche sich in Ihrem
Grundsatz am Bestand orientiert, aber doch die zeitliche Einordnungdes Bauwerks ablesbar macht.
Schlüsselübergabe (von links) Erster Bürgermeister Georg Weigl, Architektin Lorena Schneider und Landschaftsarchitekt Peter Rubeck
Chronik
Planungsbeginn (Machbarkeitsstudie) 12/2016 – 01/2017
Entwurfsplanung 06-10/2017
Genehmigungsplanung 11/2017
Spatenstich und Baubeginn 04/2018
Hebfeier 09/2018
Fertigstellung 04/2019
Kennwerte
Grundstücksgröße 6.893,00 m²
Bruttogrundfläche BGF 807,68 m²
Bruttorauminhalt BRI 2.392,60 m
Nutzfläche NUF 316,81 m²
Außenanlagen
Pflasterfläche Nebeneingang
Der neue zentrale Vorplatz, eine ruhige, aber großzügige und anspruchsvolle Granitsteinpflaster-Fläche im Süden des Gebäudekomplexes,
bringt die beiden Anforderungen Gestaltung und Funktionsinnvoll in Einklang. Die Laufrichtung zum Haupteingang wird durch ein in die
homogengepflasterte Fläche eingebrachtes Plattenband hervorgehoben.
Gestalterisches Highlight und optisches Pendant zum hellgrauen Granit sind die anthrazitfarbenen Natursteinelemente: Ein Wassertisch,
kombiniert mit zwei Sitzblöcken und Sitzpoller entlang des Gehweges. Sie geben dem Platz zusätzlich entsprechende Aufenthaltsqualität.
Die nördliche Seite entspricht im Gegensatz zur eher strikten Platzgestaltung im Süden, einem sanft-amorphem, landschaftlichen Bereich.
Ein Hain aus Obstgehölzen, sowie ein mit Solitärgräsern bepflanzter Innenhof im Kiesschotterbeet sorgen z.B. für Aufenthaltsqualität in
der Mittagspause.
Das Rathaus wird neben Solitärbäumen nach außen hin eingerahmt von flächigen Rosen-Stauden-Beeten, sogenannten Mixed-Borders.
Die bunte Pflanzauswahl aus unterschiedlich farbig blühenden und unterschiedlich großwerdenden Rosen, Stauden und Solitärgräsern
weist ab den ersten Frühjahrstagen bis hin in den späten Herbstimmer wieder einzelne Blühaspekte auf und dient auch Insekten als ideale
Tankstelle. Da zwischen gepflanzte Solitärsträucher setzten weitere Highlights.
Den Zeitungsartikel von der Einweihung finden Sie im folgenden Link
Broschüre Erweiterung Rathaus Tuntenhausen
Link zum Projekt: Erweiterung Rathaus Tuntenhausen
Facebook – Einweihung Erweiterung Rathaus Tuntenhausen